5 Dinge, die du unbedingt über Veränderungen wissen solltest und wie du sie optimal für dich nutzt

5 Dinge, die du unbedingt über Veränderungen wissen solltest„Das einzig Beständige ist, dass sich alles ändert“
sagte Heraklit.

Doch oft wünschen wir mit voller Verzweiflung, dass alles so bleibt wie es ist, weil es uns gerade gut geht. Oder wir wollen uns zwar besser fühlen, aber an den Lebensumständen soll sich doch nichts ändern.

Wenn du gerade mit der Angst vor Veränderungen oder dem Wunsch nach Veränderung haderst, dann hilft es dir die folgenden 5 Dinge (noch) einmal ganz bewusst zu machen.

 

1. Veränderung bedeutet Leben, Leben bedeutet Veränderung

Veränderung bedeutet leben, leben bedeutet Veränderung“Das Leben gehört dem Lebendigen an, und wer lebt, muß auf Wechsel gefasst sein.”
Johann Wolfgang von Goethe

Ohne Veränderung kann kein Leben stattfinden, denn dann gibt es keine Entwicklung. Alles was lebt verändert sich, sogar das, was nicht lebt.

Der Tag verändert sich und wandelt sich von der Nacht in den Morgen, in den Mittag, in den Abend, in die Nacht.
Das Jahr verändert sich vom Frühling in den Sommer, zum Herbst und in den Winter.

Der Mensch verändert sich vom Säugling zum Kind, zum Jugendlichen, zum Erwachsenen, zum Greis.

Nicht nur äußerlich verändert er sich dabei, auch sein Inneres, sein Denken und Fühlen, sein Wissen, seine Meinungen, seine Interessen, sein Geschmack, sein Verhalten verändern sich mit den Jahren. Das ist Entwicklung.

Ja, die ganze Menschheit verändert sich ständig.

Hausten wir früher auf den Bäumen und in Höhlen, reisten mit Kutsche und Pferd, schickten noch Briefe auf langen Wegen mit der Post, so kamen wir später zum Telefon, zum Auto, konnten fliegen, sogar bis zum Mond und können heute in Sekunden mit Menschen eines anderen Kontinents Gedanken austauschen.

Das Berufsleben hat sich verändert, vom Jäger und Sammler sind wir über die Landwirtschaft zum Handwerk, zur Produktion, zum Industriezeitalter in das Kommunikationszeitalter gekommen.

Heute gibt es kaum noch Jobs, die wir bei der gleichen Firma ein Leben lang ausführen werden.

Die Arbeitwelt ändert sich rasant und wir müssen uns immer wieder flexibel auf neue Herausforderungen einstellen.

 

2. Veränderungen, die uns aufgezwungen werden

Veränderungen, die uns aufgezwungen werden„Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen, sondern mit den Augen die Tür zu finden.“
Werner von Siemens

Manchmal kommen Veränderungen langsam und schleichend.

Wir nehmen sie lange Zeit nicht wahr, oder wollen sie nicht wahrnehmen. Dann wachen wir eines Tages auf und fragen uns, wie es dazu gekommen ist, dass alles so anders geworden ist.

Wir sitzen neben unserem Partner und haben uns nichts mehr zu sagen, wo wir doch früher über Gott und die Welt geredet haben.

Unsere Kinder sagen uns, sie ziehen aus, dabei kamen sie doch gerade erst in den Kindergarten.

Der Arzt teilt uns mit, wir hätten Bluthochdruck und seien zu dick, dabei waren wir doch früher so sportlich.

Unsere Arbeit macht uns krank und wir hatten sie mal mit soviel Freude gemacht.

Ein anderes Mal treten Veränderungen plötzlich und sehr radikal in unser Leben.

Ein geliebter Mensch stirbt, wir erleiden einen Unfall, unser Chef teilt uns mit, dass er leider zukünftig auf uns verzichten muss, der Partner verlässt uns, oder wir verlieren unser Vermögen durch eine falsche Anlage.

Wir können Veränderungen nicht verhindern! Sie geschehen!

 

Was wirklich schlimm ist an ungewollten Veränderungen

Oft empfinden wir eine Veränderung als Verlust, als Versagen im Leben –

Ich habe meinen Job verloren, ich habe versagt.

Ich habe meinen Partner verloren, ich habe versagt.

Ich habe mein Vermögen verloren, ich habe versagt.

Ich habe meine Gesundheit verloren, jetzt bin ich bedauernswert…

Wenn wir so denken, dann sind wir unglücklich und auch die Welt wird es so sehen.

 

Was wirklich hilft bei Veränderungen

Wenn wir unsere Gedanken darüber verändern.

Denn wenn wir denken,

die Erfahrung dieser Arbeit war gut und hat Spaß gemacht, was gibt es noch?

Ein eigenes Haus mit Garten und Hund habe ich gehabt, es war schön und ich habe mich wohl gefühlt, was gibt es noch zu erleben?

Ich hatte eine tolle Beziehung und war glücklich, was kann mich noch glücklich machen, was kann ich noch lieben?

Wenn wir genießen was wir haben und wenn die Zeit der Veränderung kommt dankbar für das Gewesene sind und uns fragen, was wir noch lernen, sehen und erfahren können, dann ist unser Leben eine spannende Reise, an deren Ende wir nichts bedauern müssen.

 

3. Veränderungen, die wir selber wählen

Veränderungen, die wir selber wählen“Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.”
Chinesisches Sprichwort

Wir können nicht verhindern, dass sich alles verändert, aber wir können sehr häufig die Richtung beeinflussen.

Es ist immer besser selber über die Veränderungen in unserem Leben zu entscheiden, als sie einfach auf sich zukommen zu lassen. Ändern wird es sich auf jeden Fall.
Aber wir müssen deswegen keine Verschlechterungen akzeptieren, nur, dass es anders wird.

Das ist das Gesetz des Lebens.

Wir wachsen und entwickeln uns, wir verändern uns.
Wenn wir achtsam sind und frühzeitig bemerken, wenn sich die Dinge in unserem Leben in eine uns unerwünschte Richtung entwickeln, dann können wir bewusst gegensteuern, vielleicht eine Aussprache herbeiführen, uns nach einem neuen Job umsehen, Maßnahmen für unsere Gesundheit treffen und vieles mehr.

Oft sind nur kleine Korrekturen nötig, um die Entwicklung in eine uns gewünschte Richtung zu lenken.

Manchmal kann aber auch ein radikaler Schritt sinnvoll sein, wie den Partner verlassen, den „sicheren“ Job kündigen oder Auswandern.

Wichtig ist dass wir achtsam sind, in uns hineinhorchen, wie es uns mir der aktuellen Situation geht und was unsere wirklichen Wünsche und Träume sind.

 

4. Veränderungen machen Angst oder verursachen Stress

Veränderungen machen Angst und verursachen Stress„Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.“
Lucius Annaeus Seneca

Ja, Veränderungen machen Angst. Wir sind Gewohnheitstiere. Mit dem was wir kennen, fühlen wir uns zumindest sicher, wenn auch vielleicht nicht glücklich.

Es tut auch weh Abschied zu nehmen und das Gewohnte zu verlassen. Oft haben wir viel in dieses gewohnte Leben investiert, haben schwere Zeiten durchgestanden, all unsere Kraft und Liebe in dieses Leben gesteckt. Das muss sich doch irgendwann auszahlen, wenn wir nur lange genug weiter aushalten.

NEIN, das wird es nicht.

Wenn du schon über einen längeren Zeitraum nicht mindestens 50 Prozent der Zeit glücklich mit deinem Leben warst, dann wird sich die Waage auch nicht mehr ausgleichen.

Es sei denn, du sorgst aktiv selber dafür.

Das erfordert aber den Mut, dass du deine Komfortzone verlässt und etwas Neues wagst.
Ja, und das macht wieder Angst und verursacht Stress. Es macht uns unsicher vor etwas zu stehen, dass wir nicht kennen.

Wird es wirklich besser?

Schaffe ich das überhaupt?

Was ist wenn ich versage?

Blamiere ich mich, oder werde ich abgelehnt, mache mich unbeliebt?

Es gibt viele Gedanken, die uns abhalten wollen unsere so scheinbar sichere Komfortzone zu verlassen.

Angst machen Veränderungen, wenn wir glauben damit nicht fertig zu werden, sie nicht bewältigen zu können.
Und jede Veränderung verursacht Stress, auch die Positiven.

Die Psychiater Thomas Holmes und Richard Rahe entwickelten eine Skala mit 43 Lebensereignissen. Die eigene Heirat erreichte darauf Platz 7 in der Stressbelastung, auch großer persönlicher Erfolg und Urlaub sind darauf zu finden.

 

So überwindest du die Angst

Die Angst vor Veränderungen verschwindet,

  • wenn du lernst, das Leben so zu akzeptieren wie es gerade ist.
  • wenn du das Beste daraus machen kannst.
  • wenn du die Erfahrung machst, dass du selber Veränderungen einläuten kannst, wenn dir etwas nicht gefällt.
  • wenn du in einem gewissen Maß die Kontrolle über dein Leben hast und Entscheidungen fällen kannst.
  • wenn du dich stark genug fühlst, auch ein Scheitern zu meistern.
  • wenn du flexibel bist.

Flexibilität ist ein wichtiges Thema bei Veränderungen.

Je mehr Vertrauen und Erfahrung du damit hast dich anpassen zu können

und die Veränderungen zu deinem Vorteil zu nutzen,

desto weniger Angst machen dir Veränderungen.

 

5. Veränderungen machen glücklich

Veränderungen machen glücklich“Entweder wir finden einen Weg, oder wir machen einen.”
Hannibal (Feldherr der Antike)

In einer Studie hat Steven Levitt von der University of Chicago sogar gezeigt, dass Menschen nach einer großen Veränderung glücklicher als zuvor sind.

Er erforschte ob große Veränderungen einem zwar kurzfristig den Boden unter den Füßen wegziehen, sich aber langfristig richtig anfühlen – oder ob man sie bereut.

Dazu ließ er Versuchspersonen, die angaben, sich in einem Dilemma zu befinden, auf seiner Webseite eine virtuelle Münze werfen.

 

Nach großen Lebensentscheidungen fühlt man sich besser

Bei Kopf sollten sie die Veränderung, die sie im Kopf hatten, sofort angehen. Bei Zahl, sollten sie alles so belassen, wie es war.

Levitt fragte seine Probanden auch, um welche Entscheidung es ihnen geht.
Die häufigste Antwort: Den Job kündigen oder nicht? Die zweithäufigste: Soll ich meinen Partner verlassen?

Über einen Zeitraum von einem Jahr warfen die Probanden 20.000 virtuelle Münzen – und bekamen damit 20.000 willkürliche Entscheidungen geliefert.
Nach zwei Monaten und dann noch einmal nach einem halben Jahr hakte der Wissenschaftler bei allen seinen Teilnehmern nach. Dabei fand er zwei Dinge heraus.
Erstens: Ging es um große Lebensentscheidungen, dann fühlten sich jene, die den Job gekündigt oder die Beziehung beendet hatten, zu beiden Zeitpunkten besser als jene, die nichts verändert hatten. Dies war unabhängig davon, ob sie die Entscheidung am Ende tatsächlich aufgrund des Münzwurfes getroffen hatten oder doch aus eigenen Stücken.

Ging es um weniger lebensentscheidende Fragen wie darum, ob man sich den Bart abrasieren sollte oder lieber nicht, dann war es egal, welche Entscheidung die Probanden getroffen hatten. Beiden Gruppen ging es gleich gut.
Zweitens: Von den Probanden, die sich strikt an das gehalten hatten, was die Münze für sie entschieden hatte, waren ebenfalls jene glücklicher, die sich verändert hatten – und jene unglücklicher, bei denen dank des Münzwurfes alles beim Alten blieb.

 

Fazit

So sehr Menschen große Veränderungen auch scheuen, meistens tun sie ihnen gut.

Das zu wissen hilft vielleicht, Lebensentscheidungen mit etwas weniger Angst zu treffen – und stattdessen mit einer großen Portion mehr Zuversicht.

„Wer wagt gewinnt“

Welche Erfahrungen hast du bisher in deinem Leben mit Veränderungen gemacht?

Kennst du es auch, dass du nach anfänglicher großer Verzweiflung, später dachtest: „Es ist gut, wie es gekommen ist.“?

Ich freue mich deine Erfahrungen zu lesen.

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